Seit ein paar Jahren bietet ein großer TV-Bezahlsender Fußball-Amateuren eine ganz besondere Möglichkeit: Einmal wie die großen Stars in Szene gesetzt werden. Mit Live-Übertragung, TV-Experten, vielen Kameras und Field-Interviews.
Für „Das Spiel des Lebens“ müssen sich die Teams mit einem eigenen Videobeitrag bewerben. Eine Fachjury entscheidet anschließend, wer das große Spiel gewinnt.
Fühlen wie Stars
Und wer träumt nicht davon, einmal ein flapsiges Interview wie Müller zu geben? Das dachten sich auch die Kicker von Hagen United. Vor allem deren 1. Vorsitzender André Sänger war direkt angefixt von der Idee, den Verein, der als Heimat für Deutsche, Flüchtlinge und Zugewanderte offen ist, auf dieser großen Bühne zu präsentieren. „Aber mir war von Anfang an klar, dass wir keinen im Verein haben, der das vernünftig umsetzen kann“, erklärt Sänger.
Wie es der Zufall will, sah auch Christian Dickert vom Planungsbüro „Hei.Di“ die Werbung auf dem Bezahlsender in der Pause eines Bundesligaspiels. „Da habe ich gedacht, das wäre doch was für United“, erinnert sich Dickert.
Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Michael Zargus, der ebenso wie Dickert die Leidenschaft für den Fußball von United teilt, bot er Sänger an, dieses Video zu produzieren. Und der United-Chef nahm dankend an.
Was folgten, waren drei große Aufnahmetage und viele Stunden Arbeit am PC. „Das haben wir wohl auch ein bisschen unterschätzt. Aber wenn wir morgens ins Büro gekommen sind, dann haben wir zuerst über unsere Idee geredet“, so Dickert. Und Zargus ergänzt: „Es hat uns am Ende deutlich mehr Stunden gekostet – aber dies war es auch wert.“
Begeisterung
Findet auch Sänger: „Ich war wirklich begeistert. Die Jungs hatten einen richtigen Plan. Sie haben ein Drehbuch geschrieben, die Drehorte ausgesucht und eine richtige Geschichte erzählt.“
Diese handelt davon, dass junge Leute nach Hagen kommen, um „Pöhler“ zu werden. „Pöhler“, der Ruhrpott-Begriff für Fußballer aus Leidenschaft, ist für United wichtig, quasi ein Stück Vereinsmotto.
Schließlich geht es nicht nur um den reinen sportlichen Erfolg, sondern um den Spaß am Kicken.
Und deshalb ist der Film nicht nur ein Bewerbungsvideo – sondern vielmehr ein Imagefilm. Es wird United gezeigt, mit allen Höhen und allen Tiefen, mit kleinen „Fehlern“ die diesen Verein so charmant machen.
Mehr als nur eine Bewerbung
„Uns war es wichtig, einen Film zu machen, der Hagen United zeigt, wie die Kicker hier wirklich sind, aber auch worauf, sie stolz sein können“, erklärt Dickert. „Die Geschichte hatten wir ziemlich schnell und auch den passenden Song. Da haben wir Stefan Kleinkrieg nach der Genehmigung gefragt, den Song für unsere Zwecke zu benutzen, und er hat zugesagt“, freute sich Dickert über die erlaubte Nutzung des Extrabreit-Songs „Komm nach Hagen…“.
Sieg nach Altenlingen
Für den ganzen großen Erfolg hat es zwar nicht gereicht, der Hauptpreis ging an die „Dritte“ des ASV Altenlingen, doch die „Pöhler“ von United haben einen tollen Film, den es sich auf jeden Fall lohnt anzuschauen. Einfach mal auf die Homepage www.hagen-united.de gehen und auf der rechten Seite das Video anklicken.
Text: Heiko Cordes