Hagen United e.V. "Einfach Pöhlen"!

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Club: Es geht endlich los für Hagen United

Es geht endlich los – Pflichtspielauftakt für Hagen United. Am heutigen Sonntag, 28. Februar, werden die Flüchtlingskicker zum ersten Mal bei einem offiziellen Fußballspiel antreten.Gegner ist der SSV Hagen III in der Kreisliga C2.

Dafür wurden am Mittwochstraining die Spielerpässe vorbereitet. Spielertrainer und 1. Vorsitzender André Sänger höchstpersönlich klebte die Passfotos der Spieler in die Pässe, damit seine Jungs auch spielberechtigt sind.
Einer von ihnen ist der erst 19-jährige Numo Jhihteh. Der junge Mann stammt aus Guinea, einem sehr armen Land in Westafrika. Alpha Condé ist zwar der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes, dennoch ist die politische Lage in Guinea wenig stabil. Die heutige Verfassung bekennt sich formal zur Gewaltenteilung und fixiert allgemeine Bürger- und Grundrechte, welche in der Praxis bisher allerdings kaum oder nur in Ansätzen realisiert sind.

Mit dem Boot von Afrika nach Europa

Numo hat deshalb die schwere und gefährliche Flucht gewählt. Mit dem Boot kam er in Italien auf europäischem Boden an, von dort ging es direkt nach Deutschland. In der Bundesrepublik erwartete den jungen Mann dann allerdings eine wahre Odyssee. Von München wurde er nach Dortmund geschickt. Die nächste Station lautete Kleve, ehe er über Stukenbrock in der Volmestadt landete. In Hagen ist er mittlerweile seit fünf Monaten.

Freunde brachten ihn zu United

Als er sah, dass einige seiner Mitbewohner regelmäßig zum Fußball gingen, wurde er neugierig. Er befragte seine Freunde und wurde so auf Hagen United aufmerksam. Seit drei Monaten tritt er nun dreimal pro Woche auf dem Sportplatz Waldlust gegen den Lederball.
In seiner Heimat Guinea war er zwar nicht im organisierten Fußball aktiv, aber mit seinen Freunden kickte er regelmäßig.
Am Sonntag ist es dann soweit für ihn. Der Stürmer wird mit seinen Teamkameraden auf Tore- und Punktejagd gehen, auch wenn sie in dieser Rückrunde noch nicht für die Tabelle zählen. Denn der einzige Fußballverein, der für Flüchtlinge gegründet wurde, nimmt in der Rückrunde dieser Saison noch außer Konkurrenz an dem Wettbewerb teil.

Ab der Saison 2016/17 zählt‘s

Ab dem Sommer geht es dann aber richtig los, dann kämpft United um „richtige“ Punkte. Numo hat bei den Hagener Flüchtlingskicker bisher viel Spaß gehabt und ist mit großer Hingabe beim Sport dabei. Zudem hat er alte Freunde, die er auf seinen vielen Stationen in Deutschland kennenlernte, wieder getroffen und neue gefunden.
Anpfiff zu einem neuen Kapitel in der Hagener Fußballgeschichte ist am Sonntag, 17 Uhr, auf dem Sportplatz  „SSV Platz“, Am Höing.

Pfadfinder spenden

Unterstützt werden die Kicker von United auch von den Pfadfindern des DPSG-Stammes St. Elisabeth. Gegen eine freiwillige Spende verköstigten die Pfadfinder die Messgänger der Kirche St. Elisabeth an nur einem Sonntag mit Waffeln und Heißgetränken.
Lohn der Mühe: 430 Euro. „Mit einer so großen Summe haben wir nicht gerechnet“, sagt Pfadfindervorstand Johanna Munkelt. „Deshalb wollten unsere Gruppenkinder der Mannschaft das Geld auch persönlich übergeben.“
1.200 Euro kostet der Spielbetrieb – und die Spende deckt daher ein Drittel der Kosten.

Text: Heiko Cordes

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