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Club: André Sänger ist neuer Vize des Stadtsportbunds Hagen

Die Fakten der Mitgliederversammlung des Stadtsportbunds: André Sänger ist neuer SSB-Vize, der Etat 2019 abgelehnt, eine Beitragserhöhung vertagt

André Sänger von Hagen United wird mit großer Mehrheit zum 2. Vorsitzenden des Stadtsportbunds Hagen gewählt.

Es war ein denkwürdiger Abend im Sinfonium der Stadthalle. Und eine Mitgliederversammlung des Stadtsportbunds Hagen (SSB), wie es sie wohl noch keine gegeben hat. Fast alle Anträge, darunter den auf eine Beitragserhöhung ab 2020, nahm der SSB-Vorstand im Lauf der Sitzung zurück, seine Etatplanung für 2019 wurde abgelehnt. Und seine Kandidatin für einen vakanten Vorstands-Posten, die bisherige Beisitzerin Heike Boese, unterlag bei der Abstimmung deutlich gegen André Sänger. Der Klubchef von Hagen United ist nun 2. Vorsitzender der Vertretung aller knapp 200 Sportvereine der Stadt.

Die Stimmung war gereizt, von Beginn an. Das Jahrestreffen von Hagens Sportlern war nicht die wichtigste Veranstaltung des Abends in der Stadthalle, nebenan im großen Saal fand der Arbeitnehmerempfang der NRW-Landesregierung mit Ministerpräsident Armin Laschet statt. Was für ein beträchtliches Park-Chaos sorgte, so dass die Sportler erst gut eine Viertelstunde später beginnen konnten. Bisher habe man sich in der Stadthalle ganz wohl gefühlt, sagte SSB-Chef Reinhard Flormann, verhehlte nicht seine Kritik an der Terminüberschneidung. Und verwies in seinem Bericht erneut auf die von der Stadt 2018 erstmals erhobene Energie- und Bewirtschaftungspauschale. „Es trifft die Vereine wie erwartet recht massiv“, sagte Flormann, verständlich sei deshalb, dass vermehrt Trainingseinheiten der erwachsenen Sportler abgemeldet würden. „Der Abmeldeprozess wird weitergehen“, fürchtet Flormann, „nicht nur der von Trainingseinheiten, sondern auch von Mitgliedern in den Vereinen.“ Waren 1997 noch 47.000 Sportler in 175 Hagener Vereinen organisiert, sind es aktuell nur noch 36.075 in fast 200 Klubs. Und von ihnen waren nur 43 mit 96 Stimmberechtigten vertreten. Flormann: „Das ist recht dürftig.“

Nach ersten Nachfragen von Andreas Kurz (TSV Hagen 1860) zur konkreten Finanzierung von SSB-Projekten machte sich die kritische Stimmung im Plenum dann bei der einzigen Wahl bemerkbar. Mit deutlicher Mehrheit wurde statt der vom Vorstand vorgeschlagenen Heike Boese (TSV Vorhalle) André Sänger, der erst am Tag selbst seine Kandidatur angemeldet hatte, gewählt. Der 28-Jährige hatte angekündigt: „Ich will den Vereinssport in allen Facetten unterstützen, ohne den Freizeitsport außen vor zu lassen.“

Defizit von 7.950 Euro vorgesehen

Noch mehr Gegenwind gab es bei dem Etatplan für 2019, der ein Defizit von 7.950 Euro vorsieht, und dem vorgesehenen Antrag auf Beitragsanpassung ab 2020. Vereine bis 50 Mitglieder sollten pauschal 50 Euro pro Jahr (bisher 34,99) zahlen, größere Klubs ein Euro pro Mitglied (bisher 70 Cent). Seit etwa 20 Jahren seien die Beiträge nicht erhöht worden, ohne einen Mehrerlös hier – geplant sind 9.500 Euro – seien die vielfältigen Aufgaben des SSB nicht mehr zu finanzieren. Diesen Antrag zog der Vorstand zurück, nachdem Reiner Friedrichs, 2. Vorsitzender des VfL Eintracht Hagen, Zweifel an der fristgemäßen Antragstellung geäußert hatte: „Aus formellen Gründen ist das nicht abstimmungsfähig.“

Einem Etatplan, bei dem das prognostizierte Defizit die SSB-Rücklagen unter 25.000 Euro drücken würde, wollte die Mehrheit dann auch nicht zustimmen. Mit 45:42 Stimmen wurde der Etat abgelehnt, eine weitere Sitzung – so Flormann – werde deshalb notwendig. „Wir haben nicht erreicht, was wir erreichen wollten“, räumte er ein, „ich hoffe, wir kriegen das beim nächsten Mal hin.“ Dazu wird Überzeugungsarbeit notwendig sein. „Die höheren Mitgliedsbeiträge müssen wir an unsere Mitglieder weitergeben“, mahnte Atila Tasli, Klubchef des TSV 1860, der den Umgang mit kritischen Nachfragen beklagte: „Sie müssen erlaubt sein.“ Und Detlef Spruth vom VfL Eintracht befand: „Eine Erhöhung um 42 Prozent ist fernab der Realität, da muss es einen Kompromiss geben. Es tut mir leid, dass es für euch ein Schuss nach hinten geworden ist.“

Text und Foto: Axel Gaiser

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